Irren ist menschlich.
Aber wenn man richtigen Mist bauen will, braucht man einen Computer!
(Dan Rather)
Da ein Computer nur ein Werkzeug ist, muss man dafür genauer auf die Ziele der Arbeit sehen. Ohne Ziele braucht man auch keinen Computer. Allerdings haben die immer weiter gesteigerte Leistungsfähigkeit der Geräte und die flächendeckende Verbreitung wieder völlig neue Ziele möglich werden lassen. So muss man die “historische Technik” immer in diesem Kontext sehen, was in der Rückschau doch sehr interessant ist.
1980
Zu Beginn des Studiums war mein tollstes High-Tech-Gerät ein Taschenrechner MR610, der damals noch für 730,- Mark verkauft wurde. Aber es gab auch die ersten Kontakte zu “richtigen” Computern (BESM-6). Allerdings beschränkte sich das auf die Theorie in den Vorlesungen und das Erlernen der Programmiersprache ALGOL. Die selbst geschriebenen Programme mussten wir als Lochkarten abgeben und konnten dabei einen kleinen Blick auf die Technik erhaschen. Frustrierend waren dann Tage später die Fehlerprotokolle nach dem Durchlauf des Programms, nur weil irgendwo ein Zeichen gefehlt hatte.
1985
Im Betrieb gab es dann auch schon die ersten 8-Bit-Rechner (MC 80) ausserhalb der EDV-Abteilung. Eigentlich mehr durch Zufall erfolgte mein Einstieg in die BASIC80-Programmierung mit einem Lehrgang. Dadurch wurde die Nutzung dieser Technik für die tägliche Arbeit möglich. Aber schon bald gab es offiziell kräftigen Rückenwind für die Einführung leistungsfähiger Rechentechnik in die Betriebe. In dieser Beziehung sind Hobby und Beruf zusammengewachsen.
1986/87
Dem 8-Bit-Computer PC1715 (SCP=CP/M) folgte der 16-Bit-Computer AC7150 (DCP=DOS). Softwaremäßig entsprachen sie den westlichen Standards, nur stand offiziell ROBOTRON drauf und die Begriffe waren etwas “angepasst”.
1986
Jetzt wurde es möglich, einen eigenen Computer zu kaufen, allerdings erstmal nur außerhalb der Geschäfte. Ein wichtiges Programm und ein Kaufargument für meinen neuen, gebrauchten ZX Spectrum war ein Flugsimulator. Aus heutiger Sicht ist die damalige Begeisterung über die Grafikausgabe allerdings kaum noch nachvollziehbar. Aber damit konnte ich dann nach Herzenslust programmieren. Die 48 kByte Hauptspeicher stellten eine wichtige Begrenzung dar, weshalb sie auf 80 kByte erweitert wurden. Es ist erstaunlich, was damit alles gemacht werden konnte und wie wenig Platz man damals brauchte.
1985-1990
Bald gab es die ersten DDR-Heimcomputer die dann aber plötzlich Kleincomputer hießen (KC85/1…4), und erst an Betriebe und später an normale DDR-Bürger gingen. Der Bedarf war auf jeden Fall da! Selbst Bausätze wie der Z1013 gingen weg wie warme Semmeln. Mit dieser Technik konnte ich schon den Schülern (ab 7. Klasse) innerhalb der Station Junger Techniker und Naturforscher den Umgang mit Heimcomputern und das Programmieren mit BASIC nahebringen. Manchmal wurde aber auch einfach nur gespielt.
1991
Mit Einführung der D-Mark und Zugriff auf den Weltmarkt konnten endlich Computerträume wahr werden. Anfang 1991 stand dann der erste richtige PC mit Monitor und Drucker auf dem privaten Schreibtisch. Im Laufe der Jahre mutierte der Vobis 386SX-16 zum 486er mit 80 MHz und das einzige Originalteil war wohl am Ende das Gehäuse. Bedeutend war die Nachrüstung eines CD-ROM-Laufwerks. Von den “gigantischen” 40 MB Festplattenpatz am Anfang gab es etliche Steigerungen bis auf letztlich knapp 10 GB.
1994
Als tolles Mitbringsel aus den USA war der Casio SF-R10 der erste persönliche digitale Assistent in mobiler Art. Neben den normalen Sachen wie Kontakt- und Terminverwaltung (mit Synchronisation zum PC) konnte er richtige Tabellenkalkulation und mit einer Zusatzkarte auch Übersetzungen (5 Sprachen).
1997
Nach über 6 Jahren war es an der Zeit, einen neuen Computer mit neuem Betriebssystem zu haben. Dabei war wohl der größere Schritt der Umstieg auf Windows 95 und nicht die Hardware. Natürlich blieb das Gehäuseinnere des Dell Dimension XPS D233 nicht im Urzustand. Neben einem CD-RW-Brenner, schnellerem Prozessor, mehr RAM und einem ZIP-Laufwerk gab es auch mehr Festplattenplatz.
2001
Der PC hat einen kleinen Bruder bekommen, der nun als verlängerter Arm des großen Computers fungiert. Ausgedient hat somit der alte Casio. Mit dem Compaq iPAQ 3660 kann ich die wichtigsten Informationen immer bei mir tragen. Die eingebauten 64 MB RAM können bei Bedarf durch Jackets mit CF-Speicherkarten erweitert werden und auch einen 10MBit/s-Ethernetanschluss gibt es. Änderungen der Datenbestände werden ohne Probleme mit dem PC per USB oder LAN abgeglichen. Erstaunt war ich jedoch, dass Drucken nur über ein kostenpflichtiges Zusatzprogramm möglich ist. Gegenüber dem alten Casio SF-R20-Organizer (Batterien reichten ca. 2 Jahre) ist aber häufiger Besuch der Dockingstation anzuraten. Ansonsten ist der Saft bald alle und die Daten futsch!
Durch einen Emulator laufen darauf sogar die alten Programme des ZX Spectrum (oder vom ATARI oder vom COMMODORE C64 oder von DOS)!
2002
Nach 5 Jahren darf sich ein PC auch mal auf’s Altenteil zurückziehen. Und dann muss eben ein neuer her. Der Dell 4550 ist (war) natürlich auf einem aktuellen Stand und sollte ein paar Monate keine grundlegenden Erweiterungen benötigen. Mittlerweile sind nicht nur Prozessor und RAM aktualisiert.
Die DVB-Karte WinTV Nexus-s kam schon bald dazu. Ein Satellitenanschluss ist in manchen Gegenden die einzige Alternative für einen schnelleren Internetzugang. Außerdem kann man dann auch Fernsehen am Computer anschauen und auf DVD brennen.
Mittlerweile gibt es auch einen schnellen Internetzugang (ohne Satellit), der die Arbeitsweise doch merklich verändert hat. Die DVB-Karte ist nicht mehr nötig und auf DVD wird auch nichts mehr gebrannt.
Auch fast 20 Jahre nach der Anschaffung läuft die Kiste noch, aber bis auf das Gehäuse ist wohl alles schon ausgetauscht, geupdatet (Windows 10) oder ergänzt worden.
2006
Nach fast 5 Jahren mit dem alten PDA wurde er durch einen neuen ersetzt. Der HP iPAQ hx4700 darf als legitimer Urenkel des alten iPAQ gelten. Er kann alles was der alte konnte, nur besser und mit der aktuellen Software. Eingebaut sind WLAN, Bluetooth, ein SD- und ein CF-Kartenslot. Das 4″-Display stellt mit 640×480 Pixel die Inhalte in VGA-Auflösung exzellent dar. Mittlerweile wird es mit der Software-Unterstützung etwas mau. Windows Mobile 2003 SE ist nicht nur dem Namen nach schon etwas angejahrt.
2011
Wieder nach 5 Jahren ist als schöpferische Weiterentwicklung der iPAQs eine neue Geräteklasse aktuell. Das Samsung Galaxy Tab mit Android Betriebsystem verändert die komplette IT-Nutzung. Eingebaut sind WLAN, Bluetooth, GPS, GSM bis UMTS, und ein microSD-Slot. Das 7″-Display stellt 1024×600 Pixel dar und ist gut mit der einen Hand zu halten und der anderen zu bedienen. Üblicherweise ist das Teil “always on” per WLAN und kann für die meisten täglichen Sachen den PC gut ersetzen. Viele neue Möglichkeiten kommen dazu, wie die Fernbedienung fast aller Mediengeräte, das Telefonieren (kaum per Mobilfunk, aber per VoIP und per App über Festnetz) und die GPS-Navigation.
2013
Bemerkenswert ist der große Zoo von netzwerkfähigen Geräte im Heimbereich: vom Telefon über den Mediaplayer, das Internet-Küchenradio, den Smart-TV bis zum klassischen PC können alle miteinander kommunizieren und auf das Internet zugreifen. Kühlschrank und Waschmaschine sind noch außen vor.
2014
Nach nur etwas mehr als 3 Jahren ist ein neues Tablet da. Ein Samsung Galaxy Tab S 8.4 mit aktuellem Android Betriebsystem sollte das alte Samsung Tablet ersetzen, weil dieses zunehmend Probleme machte (die aber nachträglich behoben werden konnten). Das 8,4″-AMOLED-Display hat eine Auflösung von 2560×1600 Pixeln und ist noch sehr handlich, aber viel schneller und schöner und flacher und leichter. LTE wäre möglich, falls nötig.
2015
Der Computerzoo hat Nachwuchs bekommen. Er ist ziemlich klein und hört auf den Namen Intel NUC. Aber mit seinen Leistungen steckt er alle anderen locker in die Tasche. Mehr Größe braucht man heute nicht mehr, um ein ausgewachsenes Windows Desktop Betriebssystem mit allem Schnickschnack zu betreiben.
Leider hat Microsoft das Lebensende durch die fehlende Windows 11 Kompatibilität auf 2025 festgesetzt.
2019
Und es geht noch kleiner! Ein Raspberry Pi 4 mit einem Spezial-Linux kann durchaus als Ersatz für einen Büro-PC herhalten und auch als Multimediazentrale kann man ihn gebrauchen. Aber sein Spezialgebiet sind eben auch Spezialanwendungen. Über den Austausch der SD-Karte wird er schnell vom Video-Streamer zur Netzwerk-Firewall, oder zu … (mal sehen).
2021
Aber nun war es Zeit, einen richtigen neuen PC ins Rennen zu schicken. Damit muss sich der alte, fast 20 Jahre alte Dell hinten anstellen. Um die Tücken eines Eigenbaus und die momentanen Beschaffungs- und Preis-Probleme zu minimieren, erfolgte die Zusammenstellung über einen Konfigurator auf der MIFCOM Webseite. Obwohl ich nicht überall das maximal Mögliche gewählt hatte, kam ein schwarzer Kasten mit einem stolzen Preis heraus.
Hauptgrund war wohl die Grafikkarte. Dafür ist er für den aktuellen Microsoft Flugsimulator (2020) gut gerüstet. Seit 1986 darf der bei mir auf keinem PC fehlen, natürlich immer im Rahmen der technischen Möglichkeiten!
2022
Immerhin über 8 Jahre hat das alte Tablet seinen Dienst gut verrichtet. Ein aktuelles Android und mehr “Dampf” versprach das Samsung Galaxy Tab S8 mit allen wichtigen aktuellen Zutaten und auch Stiftbedienung. Das 11″-AMOLED-Display hat eine Auflösung von 2560×1600 Pixeln und ist nicht mehr so handlich, aber viel schneller und schöner und leider auch schwerer. Mobilfunk (5G) habe ich gleich weggelassen, da das in der Vergangenheit ohnehin nicht genutzt wurde. Trotzdem war es nur durch eine Rabattaktion möglich, im vergleichbaren Preisrahmen zu bleiben.